Informationen zur Kastration / "Läufigkeitsspritze" der Hündin
Für den Besitzer einer Hündin stellt sich oft die Frage, wie der unerwünschte Nachwuchs seines Tieres am besten zu verhindern ist. Dies lässt sich nicht einfach beantworten. Es sollte individuell abgewogen werden, welche Methode in welchem Fall optimal ist.
Grundsätzlich steht zur Wahl:
- 1. Aufpassen, Kontakt mit Rüden vermeiden.
- 2. Medikamentöse Läufigkeitsverhinderung.
- 3. Ein chirurgischer Eingriff mit dem Ziel der Unfruchtbarkeit.
Zu Punkt 1 muß wohl nicht viel ausgeführt werden. Jeder Hundebesitzer, der bereits eine Läufigkeit oder Hitze seiner Hündin erlebt hat, weiß, wie schwierig es sein kann, in diesem Stadium seinen Hund und/oder eine Schar interessierter Rüden im Zaum zu halten. Bei der medikamentösen Läufigkeitsverhütung wird dem Tier in regelmäßigen Abständen ein Hormon verabreicht, das dem Körper eine Trächtigkeit signalisiert.
Bei einem chirurgischen Eingriff wird in aller Regel eine Kastration, d.h. die Entfernung der Eierstöcke, durchgeführt, so daß die Hündin anschließend weder läufig noch scheinschwanger wird.
Zur Begriffsklärung: Der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation ist nicht abhängig vom Geschlecht des Tieres, sondern beschreibt ein unterschiedliches Operationsverfahren. Bei der Sterilisation - die bei Hund und Katze ein äußerst unübliches Verfahren darstellt - würden bei der Hündin die Eileiter, beim Rüden die Samenleiter unterbunden, Eierstöcke bzw. Hoden aber belassen, Verhalten und Zyklusgeschehen würden bei dieser Methode nicht beeinflußt.
Vor- und Nachteile: Hormonbehandlung
- Hormonbehandlung
- reversibel
- kein Narkoserisiko
- erhöhte Gefahr der Entstehung einer Gebärmutterentzündung
- erhöhte Gefahr von Übergewicht
- Ausbleiben der Läufigkeit
- Scheinträchtigkeiten möglich
- Leicht erhöhte Gefahr der Entstehung von Gesäugetumoren
- kein Risiko der Inkontinenz
- an der Injektionsstelle können lokale Fellverfärbungen auftreten
Vor- und Nachteile: Kastration
Aus medizinischer Sicht ist selbstverständlich der chirurgische Eingriff einer oft lebenslangen Hormonbehandlung vorzuziehen. Dies gilt natürlich nur in den Fällen, wo sich der Besitzer sicher ist, daß auch in Zukunft kein Nachwuchs der Hündin gewünscht wird. Eine Kastration vor der ersten Läufigkeit senkt die Tumorinzidenz stärker als eine Kastration zwischen erster und zweiter Läufigkeit. Jedoch ist die Ausreifung und das "Erwachsenwerden" einer Hündin erst nach der ersten Läufigkeit wirklich abgeschlossen. Frühkastrierte Hündinnen bleiben im Typus oft eher kindlich.
- Endgültig
- Narkoserisiko
- Nach Entfernen der Gebärmutter kein Risiko von Gebärmuttererkrankungen
- erhöhte Gefahr von Übergewicht
- Ausbleiben der Läufigkeiten
- Ausbleiben von Scheinträchtigkeiten
- Senkung der Tumorhäufigkeit (Mammatumore)
- 30% der kastrierten großrassigen Hündinnen (> 20 kg KGW) werden inkontinent, d.h. können im Schlaf unkontrolliert Urin verlieren.